Info für die Corona-Verordnungen
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- 10. Nov. 2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen in den DOSB-Mitgliedsorganisationen,
liebe Persönlichen Mitglieder des DOSB,
liebe Kolleginnen und Kollegen in den DOSB-nahen Institutionen,
liebe Kolleginnen und Kollegen im DOSB,
der November hat begonnen und damit auch der Teil-Lockdown für viele Bereiche unseres Lebens inklusive des für uns so wichtigen Sportbetriebs in all seinen Facetten. Das ist für viele ehrenamtlich und hauptberuflich Engagierte in den Vereinen und Verbänden, für unzählige Vereinsmitglieder und Übungsleiter*innen und insbesondere für Kinder- und Jugendliche ein harter Rückschlag und in der pauschalen Anwendung nur bedingt bzw. schwer nachzuvollziehen. Für unsere kritisch-solidarische Bewertung der politischen Entscheidung haben wir als DOSB deshalb viel Zustimmung, aber verständlicherweise an manchen Stellen auch durchaus nachvollziehbare kritische Rückmeldungen erhalten.
Die Emotionalität und die hohe Anzahl der Reaktionen, insbesondere im Bereich Social Media, haben uns gezeigt, wie tief SPORTDEUTSCHLAND von dieser Entscheidung der Politik getroffen worden ist und wie viel den Menschen ihr Sport vor Ort bedeutet. Wie groß die gemeinsame Sorge um die Vielfalt des Sports und die Zukunft der Vereine ist, haben wir bei Medienauftritten in der Sportreportage des ZDF und bei Blickpunkt Sport im Bayerischen Rundfunk am Sonntag deutlich gemacht und werden das weiter aktiv kommunizieren, um die politischen Verantwortungsträger*innen über alle Ebenen entsprechend zu sensibilisieren. Die Interviews können Sie hier ansehen:
ZDF-Bericht zur Lage im Breitensport
ZDF-Interview mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann
BR-Interview mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann
Geübte Praxis ist seit Beginn der Pandemie aber auch, dass selbst die als bundesweit proklamierten Entscheidungen durch Ausprägungen in den jeweiligen Landesverordnungen auf der Länderebene zu unterschiedlichen Ergebnissen in der Praxis vor Ort führen: So ist in Berlin Training von Kindern bis zwölf Jahre mit zehn Sportler*innen und mit Übungsleiter*in zugelassen. Mecklenburg-Vorpommern geht noch einen Schritt weiter und erweitert die Altersgrenze für Trainingsaktivitäten für alle Jugendlichen bis 18 Jahre und in Baden-Württemberg bleibt z.B. der Rehasport gestattet. Selbst bei der Ausnahmeregelung zur Zulassung des Individualsports unterscheiden sich die Auslegungen der Bundesländer: Während in Nordrhein-Westfalen und Hamburg die Zulassung nur für Freiluftsportanlagen gilt, ist Individualsport in den meisten sonstigen Bundesländern auch in gedeckten Sportstätten möglich.
Neben diesen kleinen Lichtblicken an der Basis ist es zudem gelungen, die Ausnahmen für Spitzensportler*innen bundesweit zu erhalten. Nicht nur Profisportler*innen, sondern auch die meisten Kaderathlet*innen dürfen mit Hygiene-Konzepten somit hoffentlich weiter unter professionellen Rahmenbedingungen trainieren, damit der nun verordnete November-Lockdown den mittel- und langfristigen Leistungsaufbau dieser Topathlet*innen nicht allzu sehr gefährdet.
Einen Überblick über die aktuellen Landesverordnungen finden Sie hier.
Einen neuen Stand gibt es auch beim Programm „Coronahilfen Profisport“, dessen Frist zur Vorlage der kompletten Antragsunterlagen am letzten Freitag kurzfristig bis zum 11. November verlängert worden war. Zum 2. November haben 292 Vereine/Unternehmen Anträge auf Überbrückungshilfe in einem Gesamtvolumen von rund 66 Mio. € gestellt. Damit sind aktuell ein Drittel der vom Bundestag zur Verfügung gestellten Mittel von insgesamt 200 Mio € konkret von den Vereinen beantragt. Durch das verordnete Zuschauerverbot im Lockdown und die absehbaren Beschränkungen bei Zuschauern über das Jahresende hinaus, werden wir weiter intensiv für eine Verlängerung des wichtigen Programms werben.
Insgesamt werden wir die begonnene Lockdown-Phase weiterhin intensiv beobachten und positive sowie negative Beispiele aus der Praxis auswerten. Im Sinne unserer Mitglieder und den dahinterstehenden Sportler*innen werden wir weiter unsere Argumente für die Wieder-Zulassung des Sportbetriebs schärfen und uns auch für diese intensiv einsetzen. Wir sind davon überzeugt, dass die im Frühjahr entwickelten Leitplanken sowie das DOSB-Hygienekonzept einen wertvollen Beitrag zu einem zeitnahen und verantwortungsbewussten Wiedereinstieg in das vereinsbasierte Sporttreiben leisten werden und hoffen sehr, dass die jetzt anstehende Phase der deutlich reduzierten sportlichen Aktivitäten unter dem Dach von Sportdeutschland nicht von allzu langer Dauer sein wird.
Mit sportlichen Grüßen
Alfons Hörmann Veronika Rücker
Präsident Vorstandsvorsitzende