Bericht zu den Deutschen Gehörlosen Tischtennis Meisterschaften der Damen und Herren am 20. Mai 2023

IMG 2324Endlich ist es so weit, dass die diesjährige Deutsche Gehörlosen-Tischtennis-Meisterschaft der Damen und Herren in Hamburg durchgeführt worden ist. Der Ausrichter ist der Hamburger Gehörlosen Sportverein Tischtennisabteilung.
Nach der Meisterschaft der Schüler und Senioren am Freitag, 19. Mai 2023 fand die Auslosung für Einzel der offenen Klasse in der Niendorfer Leistungssportzentrum statt. Das Schweizer System wurde letztes Jahr aufgrund der Komplikationen und Stress abgeschafft. Die Leitung der Sparte Tischtennis hat die alte Gruppe wieder eingeführt. Insgesamt 20 Teilnehmer aus 12 verschiedenen Vereinen waren für diese Meisterschaft am 20. Mai 2023 angemeldet. Aber Annette Hein musste wegen Krankheit auf den Wettbewerb verzichten. Die Auslosung fing an: Bei der Herren-Einzel wurden 4 Gruppen (4 Spieler pro Gruppe) und dann im Ko-System ausgespielt und Damen nur in einer Gruppe (Hin- und Rückrunde). Es gab einige lösbare aber auch schwere Gruppen.

Einen Tag später kam ich um 8:00 Uhr in der Sporthalle an, da musste ich mich ein bisschen vorbereiten.

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Um 9 Uhr wurden Mathias Falkenrich, TT-Leiter Hamburger GSV, Thorsten Lau, hörende Oberschiedsrichter, Fachwart Danny Gunawan und ich herzlich bei allen anwesenden Spielern, 12 Schiedsrichter (davon 1 kleiner Junge (11 Jahre alt) und unserem alten Bekannten Horst Scheffel, (ehemaliger Tischtennis-Fachwart) begrüßt.

Die Meisterschaft konnte anfangen, es gab die Favoriten in beiden Klassen: Bei den Herren waren Titelverteidiger Mark Mechau (Berliner GSV), Jan Erik Baron (Hamburger GSV). Bei den Damen war Nazia Jokel (GSV Düsseldorf). Die drei Favoriten haben viele Jahren bei den Deutschen Gehörlosen-Meisterschaften und auch internationalen Wettkämpfen mitgemacht.

Die Meisterschaft war wie in den letzten Jahren sehr spannend, hochspannend und aufregend. Es gab ein paar neue Gesichter: Florian Klaus (GSC Erfurt) und Emil Leske (Hamburger GSV) als Debütanten sorgten für eine große Überraschung. Die beiden Neulinge sind jeweils Zweiter in beiden Gruppen und qualifizierten sich für das Ko-System. Es gab was Besonderes im Finale der Herren, das ist eine Neuauflage vom Deutsche Gehörlosen-Sportfest 2021 in Dresden: Mark Mechau gegen Jan Erik Baron. Mechau gewann im Jahr 2021 im Finale mit 4:3. Das Finalspiel zwischen Mechau und Baron brauchte spannende 50 Minuten. Mark Mechau führte mit 1:0-Satz. Die 2. Und 3. Satz gingen an Jan Erik Baron. Mark Mechau holte jedoch die Führung mit 3:2 zurück. Jan Erik Baron brachte zum spannenden Spiel im letzten Satz: 3:3. Beide wollten die Nerven bewahren, aber Mark Mechau gewann den siebten Satz und verteidigte den Titel. Arda Yenen (GTSV Dortmund) gewann um 3.Platz gegen Florian Klaus mit 4:1.

IMG 2248Bei den Damen holte Nazia Jokel trotz einer Niederlage die Goldmedaille vor der Frankfurterin Annchristin Hasenpflug (2 Niederlagen) und Sophia Reis (GSV Trier, 3 Niederlagen). Doris Lünzmann belegte ohne Sieg den letzten Platz.

Nach den Einzelspielen wurde Herrendoppel gespielt, die beiden Damenpartnerinnen durften in dem Herrendoppel mitmachen. 10 Paarungen haben für die Doppel angemeldet. 2 Gruppen a 5 Paarungen. Die besten Zwei der Herrendoppel qualifizierten sich für das Halbfinale, aber die beiden Damenpaarungen durften im Finale der Damendoppel dabei sein. Die beiden Berliner Mark Mechau und Mohammed Moghaddamzadeh für Herrendoppel und Annchristin Hasenpflug und Sophia Resi für Damendoppel sind für mich Favoriten für die Deutsche Meisterschaft. Aber es sah jedoch für die Herrendoppel anders aus:  Dortmunds Arda Yenen und Hamburgs Emil Leske sind Deutscher Meister im Herrendoppel vor Mechau und Moghaddamzadeh und gewannen mit 3:1. Annchristin Hasenpflug und Sophia Reis sind als gerechte Favoritinnen Deutscher Meister im Damendoppel und gewannen knapp mit 3:2 gegen Nazia Jokel und Doris Lünzmann.

Endlich konnte Mixed durchgeführt werden, da musste ich letztes Jahr wegen schwieriger Situation aufgeben. 4 Paarungen haben angemeldet. Ich hatte ursprünglich geplant, dass jeder gegen jeder ausgespielt werden sollte. Die Leitung der Sparte TT haben darüber diskutiert und waren einig: Ko-System statt jeder gegen jeden. Mein Spartenkollege Mathias Falkenrich fragte alle anwesenden Spielern, ob sie einverstanden sind, dass Ko-System durchgeführen werden sollte. Alle sind einverstanden. Ich favorisiere für Mixed-Meister: Annchristin Hasenpflug und Arda Yenen. Mein Favorit ist bestätigt worden, Hasenpflug und Yenen wurden Deutscher Meister im Mixed und gewannen gegen Doris Lünzmann und Mark Mechau mit 3:1.

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Nach der Meisterschaft wurde eine Siegerehrung imLeistungssportzentrum Niendorf durchgeführt. Ich habe den erschöpften Spielern die neuen Urkunden und alte Medaille (wegen altem Logo, müssen alle raus) übergeben. Anschließend gingen wir zum italienischen Restaurant in Niendorf. Es war sehr schön.

Ich möchte noch ein Abschiedswort schreiben:

Hiermit möchte ich mich herzlich bei allen teilnehmenden Spielern bedanken, dass sie bis in den hohen Norden fahren konnten.

Ich möchte Danke an Mathias Falkenrich, Tischtennis-Leiter Hamburger GSV sagen, dass die Tischtennisabteilung die Ausrichtung für die Deutsche Gehörlosen-Tischtennis-Meisterschaft der Schüler, Senioren, Damen und Herren im Einzel, Doppel und Mixed übernommen haben und eine großartige Organisation (z.B.: Hallenaufbau, Schiedsrichter-Bestellung, usw.) geleistet haben. Und auch für die tolle Zusammenarbeit mit uns allen.

Ich dankte Annchristin Hasenpflug als Jugendwartin eine gute Turnierleitung. Sie durfte zum ersten Mal die Meisterschaft leiten. Ich freue mich für sie und bin ihr immer dankbar, dass sie letztes Jahr meine Nachfolgerin als Jugendwartin wurde.

Noch eine weitere Danksagung: Ich bedanke mich herzlich bei allen Schiedsrichtern bzw. Oberschiedsrichter für grandiose und hervorragende Leistungen an beiden Tagen. Es gab was eine große Besonderheit: Der elfjährige Junge aus St. Pauli durfte bei der Deutsche Gehörlosen-Tischtennis-Meisterschaft eine zweitägige Schiedsrichter-Prüfung machen. Als ich ihn während der Spiele sah, war ich sehr beeindruckt. Ich hatte Gänsehaut. Ein elfjähriger Schiedsrichter hat die Tischtennis-Schiedsrichter-Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Er durfte ab sofort als Schiedsrichter leiten. Die Spartenleitung DGSV-Tischtennis hatten ihm zu der bestandenen Prüfung gratuliert. Wir sind stolz auf ihn.

Die nächste Deutsche Gehörlosen-Mannschaftsmeisterschaft wird wahrscheinlich am 30. September 2023 in Döbeln stattfinden.